Lesbarkeits-Index: Weg mit den Schachtelsätzen!
Die Lesbarkeit eines Textes ist ein wichtiger Bestandteil seiner Qualität. Sie gibt an, wie gut Leser den Text verstehen können und ob sie Freude am Lesen haben. Beides sorgt dafür, dass die Nutzer länger auf einer Website verweilen und gern wieder zurückkommen. Aus diesem Grund ist die Lesbarkeit ein SEO-Faktor, den Sie nicht außer Acht lassen sollten.
Was ist ein Lesbarkeits-Index?
Ein Lesbarkeitsindex ist ein Wert, der angibt, wie einfach Menschen einen Text lesen können. Je höher der Wert liegt, desto leichter fällt der Zielgruppe das Verständnis.
SEO-Experten wissen, dass Texte mit einem guten Lesbarkeits-Index besser ranken. Das bedeutet, dass Google die Lesbarkeit als wichtigen SEO-Faktor einstuft. Denn Nutzer halten sich länger auf einer Website auf, die sich prägnant ausdrückt und sie schnell ans Ziel bringt. Je angenehmer die Leseerfahrung war, desto lieber wird der Kunde auf die Website zurückkehren.
Den Lesbarkeits-Index berechnen
Der Flesch Reading Ease Score, auch als Flesch-Index bezeichnet, ist der bekannteste Lesbarkeitsindex. Der Autor Rudolf Flesch entwickelte eine Formel, in der Merkmale wie die durchschnittliche Satz- und Wortlänge zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Daraus ergibt sich der sogenannte Flesch-Wert. Als gut lesbar gelten Texte mit Werten zwischen 60 und 70.
Auf fleschindex.de können Sie den Flesch-Wert eines Textes berechnen lassen. Websites wie Semrush oder das SEO-Plug-In Yoast für WordPress sprechen zusätzlich Empfehlungen aus, um die Lesbarkeit zu verbessern. Das Textanalyse-Tool von Wortliga hingegen greift für seine Vorschläge auf das Hamburger Modell zurück.
Das Hamburger Verständlichkeitskonzept wurde in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt. Ursprünglich sollte es dabei helfen, die Behördensprache verständlicher zu gestalten. Es analysiert einen Text bezogen auf vier Hauptmerkmale:
- die Einfachheit (kurze Sätze und geläufige Wörter),
- die Gliederung (kurze Absätze und Kapitel),
- die Prägnanz (treffende und aktive Formulierungen) und
- die Stimulanz (Auflockerung durch Bilder, Listen und Co).
Viele andere Indizes wie der Gunning-Fog-Index oder der Flesch-Kincaid-Grade-Level sind speziell auf die englische Sprache ausgerichtet. Da die Worte im Englischen deutlich kürzer sind und weniger Kommata benötigt werden, ergeben diese Indizes für deutsche Texte unzuverlässige Werte.
So erhöhen Sie den Lesbarkeits-Index Ihrer Texte
Gliedern Sie Ihren Text mithilfe eines Inhaltsverzeichnisses, Zwischenüberschriften und knapper Absätze. Auch die Sätze und Worte sollten kurz und verständlich sein. Verwenden Sie geläufige Wörter und erklären Sie Fachbegriffe. Aus einem Schachtelsatz können Sie zwei oder drei kürzere, verständliche Sätze machen. Auf diese Weise bleiben die Leser länger konzentriert und motiviert.
Anstelle von Nomen („eine Berechnung durchführen“) empfehlen sich Verben („berechnen“). Sie wirken lebendig und nah am Leser. Für Adjektive und Präpositionen gilt: Sie sind zwar wichtig, dennoch ist weniger mehr. Möchten Sie Ihren Text auflockern, verwenden Sie Grafiken, Fotos und Aufzählungen. Das lässt große Textblöcke optisch schrumpfen und erhöht die Lesemotivation.