Schlichte Botschaften – mehr Erfolg?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass vieles, was im Internet erscheint, sprachlich nicht gerade auf Thomas Mann Niveau angesiedelt ist. Das muss ja auch nicht sein, denn der Leser geht, so weiß man, wenn man sich mit der Materie beschäftigt hat, nur kurz über einen Text, um die wichtigsten Botschaften zu exzerpieren. Dabei sind die Mann´schen Bandwurmsätze oftmals im Weg. Dass die Sätze also generell kurz gehalten sein sollten, ist klar. Nun kommen wir aber zum Inhalt der Texte, und da muss man zwischen schlicht und komplex unterscheiden.

Fremdwörter – eher kontraproduktiv

Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Leser eines Textes vertraut sind mit so genannten Fremdwörtern (Lehnwörtern). Es kommt aber auf die Seite an, ob sie ein Fachpublikum anspricht oder eher „Herrn Lehmann“. Letztere Ansprache geschieht eher in einem Themenumfeld, das nicht allzu hohe Ansprüche an den Leser stellt. Als ein Beispiel könnte man Texte zum Thema Wellness nehmen. Hier geht es um den Effekt, nicht unbedingt um die wissenschaftlichen Hintergründe. Und – es geht um Emotionen, die in jeder Art von Text mitschwingen. Auf das Beispiel Wellness angewandt, geht es um das, was die Leserin erleben und fühlen möchte, wie sie sich genau fühlt. Und dazu sind schlichte Begriffe allemal besser als komplexe Formulierungen.

„Ein tolles Feeling“ contra „ein deutlich verbessertes Hautbild“

Die schlichte Botschaft würde in etwa lauten: „Nach der Sauna fühlst du dich einfach super!“ Eine eher komplexe, auf Sachlichkeit setzende Diktion würde so ausfallen: „Nach dem Saunagang stellen Sie fest, dass sich Ihr Hautbild verbessert hat, und Sie sich generell energetisiert fühlen“. Beide Aussagen sind wahr, wenn man so will. Ihre Intentionen sind aber sehr unterschiedlich. Für die Leserin, die nur kurz den Text überfliegt, reicht ein plakatives „sich super Fühlen“ aus. Die andere Formulierung würde sie eventuell langweilen, sie nicht erreichen und vor allen Dingen keine Emotionen hervor rufen. Sie müssen also genau hinsehen, welche Zielgruppe Sie erreichen wollen, wie viel Zeit diese ins Lesen Ihrer Texte investieren kann. Danach bemisst sich die Komplexität Ihrer Aussagen. Um also die Frage zu beantworten, ob schlichte Botschaften mehr Erfolg haben, könnte man ein vorsichtiges „wohl schon“ anführen. Was spricht die Leser in welcher Sprache an, damit sie wieder auf die Seite kommen? Sie sollten ruhig mehrere Optionen ausprobieren, dann wird es schnell klar, was Ihre spezifische Zielgruppe wirklich will. Im Zweifel gilt: Keep it short and simple.

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